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Ärztliche Psychotherapiepraxis Hamburg - Viola Rescher

Schlagwort: Beziehung

GLÜCKLICH SEIN

Wenn man das Leben von einer übergeordneten, höheren Ebene betrachtet, dann wird einem auf einmal bewusst, was Glück bedeutet.

Berührend formuliert Shakespeare

“ Ich fühle mich glücklich, weißt du warum? Weil ich nichts erwarte, denn warten und hoffen ist immer schmerzhaft. Alle Probleme haben einen Sinn und eine Bedeutung. Wir werden immer Menschen treffen denen wir egal sind, auch wenn sie sagen, wir wären wichtig. Es ist wichtig stark zu sein, denn nach jedem Dunkel und Fallen im Leben kommen auch wirklich gute Dinge. Es existieren keine schlechten Dinge. Sei immer glücklich und lache. Erinnere dich, lebe für dich. Denke daran, atme. Bevor du redest, höre zu. Bevor du schreibst, überlege. Bevor du antwortest, höre zu. Bevor du stirbst, lebe. Bevor du etwas tust, beobachte. Eine schöne Beziehung ist nicht die mit der perfekten Person, sondern mit der Person, mit der du lernst zu leben. Mit ihren Fehlern. Achte sie, sonst wirst du irgendwann bereuen sie verloren zu haben. Und es wird weh tun. Wenn du glücklich sein willst, lebe glücklich. Achte auf die guten Menschen um dich, denn du bist einer von ihnen. Erinnere dich, wenn du es am wenigsten erwartest wird es jemanden geben, der dein Leben schöner macht. Zerstöre niemals deine Persönlichkeit für Menschen, die nur vorübergehend da sind. Eine starke Person versucht ihr Leben in Ordnung zu lassen. Auch mit Tränen in den Augen stellt sie sich auf und sagt mit einem Lächeln – Es geht mir gut. „

Nicht Nein sagen können – Bist Du wirklich verantwortlich für die Gefühle anderer?

Du hast einen Mann/eine Frau kennengelernt und  bemerkst nach mehreren Kontakten, der Funke will nicht überspringen. Du möchtest dem anderen nicht weh tun und bleibst in dieser Beziehung . Du denkst „Vielleicht irre ich mich ja und das Gefühl kommt noch. Außerdem unternehmen wir Einiges gemeinsam und ich bin nicht mehr allein.“ Hier hilft Ehrlichkeit. Ehrlichkeit zu Dir selbst, zu Deinen Bedürfnissen und Gefühlen, auch wenn der andere enttäuscht ist, enttäuscht darüber, dass seine Vorstellung nicht in Erfüllung geht. Aber vielleicht bist du auch enttäuscht, dass Dein Fantasiebild von einer Beziehung  mit ihm oder ihr  nicht in Erfüllung geht.

Änderung des Blickwinkels

Enttäuschung kann auch Befreiung von der Täuschung bedeuten. Du, sowie auch der/die andere haben eine neue Chance, jemanden kennen zu lernen, der jeweils zu einem passt. Du nimmst Dein Gegenüber auf Augenhöhe wahr und nicht als eine Person, die es alleine nicht schafft. Du traust ihr zu , emotionalen Schmerz gut zu verkraften.

Selbsterkenntnis

Vielleicht kennst du diese energie- und kraftraubende Neigung in Dir schon aus frühen Kindesjahren. Sich verantwortlich fühlen für die Gefühle Deiner Eltern oder anderen nahen Bezugspersonen, zum Beispiel in Ehekrisen der Eltern, bei Krankheiten in der Familie, Trennungen.  Kinder lernen früh, sich verantwortlich zu fühlen, auch damit ihre existentielle Grundlage, ihr Zuhause nicht zerbricht, da Kinder 100% abhängig sind von ihren Bezugspersonen. Sie lernen, sich früh zu kümmern, oder nicht zu belasten, damit es dem anderen gut geht. Ja es sind häufig die Kümmerer, die ihre Bedürfnisse hinten anstellen, sich selbst verlieren , um den anderen zu tragen. Es sind aber auch die Ängstlichen, die übermannt wurden von emotionalen Ausbrüchen der Bezugspersonen. Sie haben schon früh verbal oder non verbal zu verstehen bekommen „Du bist schuld , dass ich jetzt weine , dass es mir schlecht geht.“ Dieses Schuldgefühl bleibt oft bis ins Erwachsenenalter stark verankert. All diese entstandenen  Denk-und Verhaltensmuster kann man mittels verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren  sehr gut auflösen.

Tipp

Eine zentrale Frage, die man sich stets selbst stellen darf und sollte ist folgende : Wie geht es mir dabei? Wenn es Dir damit nicht gut geht, wird es dem anderen langfristig auch nicht damit gut gehen und Du hast das Gegenteil von dem erreicht, was Du eigentlich wolltest.

Geschenk

Wir projizieren zudem  oft unbewusst unsere Wünsche auf Personen. Wir meinen dabei nicht die Person. Wir sind in diesem Fall verliebt in die Vorstellung,  aber nicht in die Person. Wenn Du zu Dir stehst, auch wenn es zu einer Trennung kommt, signalisiert Du „Ich bin vollständig und frei in mir, zufrieden mit meinem Leben , ich brauche keinen Partner, um glücklich zu sein.“ Du signalisierst Dein wirkliches Erwachsensein,  Dein mit Dir im Reinen sein , Deine Unabhängigkeit, Deinen Wert, Dein Dir treu sein.  Dein Selbstvertrauen und damit Dein inneres Sicherheitsempfinden wachsen. Du kannst die Gefühle des anderen nicht kontrollieren, nur Deine eigenen. Und wenn Du mit Deinen Gefühlen im Reinen  bist, dann reguliert sich Dein Umfeld  in dem Maße, dass es zu Dir passt, so dass auch zum richtigen Zeitpunkt der Partner kommt, der zu Dir  passt.

Die Rose – Über den Mut, aufrichtig zu seinen Wahrnehmungen zu stehen

„Aufrichtigkeit ist wahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit“

William Somerset Maugham

Eine junge Frau spürte plötzlich tief in Ihrem Innern den Impuls, ihrem Partner eine Rose zu schenken.

Schon seit langem hatte sie immer wieder zweifelnd über ihre Beziehung nachgedacht. Sie war an Depression erkrankt. Ist dieser wiederkehrende Wunsch nach Trennung Teil der Depression oder ein von ihr ernst zu nehmendes Bedürfnis?

Sie entschied zunächst, sich um ihre Beziehung zu sich selbst zu kümmern. Denn es ist besser, eine Entscheidung aus dem inneren Gefühl der Zufriedenheit und Erfülltheit zu treffen, als aus einem Gefühl der inneren Leere und Bedürftigkeit.

Sie entwickelte sich weiter, empfand in sich immer mehr Selbstvertrauen, genoss Zeiten mit sich allein und erfuhr Positives, wenn sie sich, anstatt alles mit sich allein auszumachen, anderen anvertraute. So redete sie mit ihrem Partner offen über ihre Gefühle und Wünsche. Sie erlebte von seiner Seite in gewisser Weise eine Bewegung in ihre Richtung und entwickelte Zuversicht für einen weiteren gemeinsamen Weg.

Sie möchte ihm mit einer Rose danken, um ihm zu zeigen, dass sie Liebe für ihn empfindet. Doch es geschah etwas für sie völlig Unerwartetes und Beängstigendes. Bei dem Satz „Ich liebe Dich.“ spürte sie nichts mehr. Sie empfand diese Liebe nicht mehr.

Sie nahm sich Zeit, um sich selbst über ihre unerwartete, aber in der Vergangenheit immer wiederkehrende Wahrnehmung, im Klaren zu werden. Danach fasste sie allen Mut zusammen und redete aufrichtig mit ihrem Partner über ihre Empfindungen.

Sie bemerkte, dass sie sich über längere Zeit etwas vorgemacht, sich selbst belogen hatte, aus Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen und es nicht alleine zu schaffen. So war es leichter für sie, die Beziehung einfach weiterlaufen zu lassen, in ihrer Komfortzone zu bleiben. Sie hat darauf gehofft, dass sich ihr Partner in ihre Richtung verändert, damit sie sich endlich wohlfühlen kann. Doch ihre Zweifel und Trennungswünsche klopften immer wieder an ihre Haustür mit der Aufforderung, sich damit auseinanderzusetzen.

Aufrichtigkeit in Beziehungen

Es geht darum, aufrichtig zu sich selbst zu sein, sich immer wieder die Frage zu stellen:  Wie fühle ich mich in dieser Beziehung?

Es geht darum zu beobachten und offen mit dem Partner das Gespräch zu suchen, so dass auch er die Chance hat, sich zu reflektieren und sich klar zu werden, was ihm wichtig ist.

Aufrichtigkeit gegenüber sich selbst und andere zeugt von Mut und Tapferkeit, weil sie unabdinglich das Treffen von Entscheidungen nach sich zieht, teilweise mit weitreichenden Konsequenzen und Veränderungen für das Leben.

Oft spürt man in solchen Momenten die eigenen, scheinbar unüberwindbaren Grenzen. Sich in unbekannte Gewässer zu begeben, wo man das, was kommt, noch nicht kennt, kann sehr starke, begrenzende Ängste auslösen. Aber die Akzeptanz eben dieser Ängste und das Treffen ehrlicher Entscheidungen führen zum Wachstum des eigenen Selbstvertrauens, des Gefühls der inneren Sicherheit und Freiheit.

Wegschauen, alles beim Alten zu lassen, schafft gefühlte kurzfristige Erleichterung, die wir langfristig mit einem hohen Preis bezahlen, mit Energie- und Kraftverlust, anhaltender innerer Unzufriedenheit und Leere.

Selbsterkenntnis

Diese Geschichte zeigt, dass das, was wir beabsichtigen, uns überraschend auf ganz andere Wege führen kann. Es erfordert Aufrichtigkeit und Mut, diesem, oftmals nicht immer logisch nachvollziehbaren Pfad zu folgen, den gewohnten Weg zu verlassen, den Weg der Illusion und des Selbstbetruges zu erkennen und loszulassen.

Das angedachte Liebesbekenntnis zum Partner wurde plötzlich zu einem Bekenntnis der Liebe zu sich selbst. Es ist langfristig befreiend und erfüllend, zur eigenen Wahrnehmung zu stehen, auch wenn dies mit Schmerz und Verlust verbunden ist.

So verkörpert auch die blütenprächtige Rose mit ihren Dornen das Leben, welches durch die sich stets verändernde  Balance aus Liebe und Schmerz immer wieder neu geboren wird.