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Ärztliche Psychotherapiepraxis Hamburg - Viola Rescher

Behandlungsmethoden

Moderne Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie ist neben der Tiefenpsychologie und der Psychoanalyse eine der Richtungen der Psychotherapie, die in Deutschland als Kassenleistung integriert ist. Diese Therapieform kommt ursprünglich aus der wissenschaftlichen Verhaltensforschung, deshalb ist sie auch am meisten beforscht worden. Ursprünglich ging es darum, im Hier und Jetzt bereits erlernte abnorme Verhaltensweisen durch Neulernen mittels verschiedener Therapietechniken zu verändern. So bildete die Verhaltensebene den Dreh – und Angelpunkt dieser Psychotherapie. Im Laufe der Jahre kamen 2 wichtige psychotherapeutische Ebenen hinzu: die Ebene der Gedanken (Bewertungen, Glaubenssätze) und die Ebene der daraus resultierenden Emotionen.

Verhaltenstherapie ist erlebnisorientiert und kann, je nach Störungsbild, auch außerhalb der Praxis stattfinden, z.B. bei Angststörung –Angstkonfrontationstherapie in der U-Bahn, im Fahrstuhl.

Auch werden relevante biografische Bezüge für das das Denken, Fühlen und Handeln hinzugezogen, sodass auch die moderne Verhaltenstherapie das Problem in der Tiefe, bei den Wurzeln erfasst und zusätzlich strukturierte Methoden zur Umsetzung der gefühlten Selbsterkenntnis im Hier und Jetzt bereithält.

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Moderne Hypnotherapie

Hypnose ist ein traditionelles, ein auf Erfahrung basiertes Verfahren, das in vielen Kulturen für Heilzwecke verwendet wird. Gleichzeitig ist es eine moderne Heilmethode, die wissenschaftlich gut untersucht ist.

Die moderne Hypnotherapie wurde durch den amerikanischen Psychiater Milton H. Erickson geprägt und geht über das Stadium der Entspannungsinduktion und Suggestionsbehandlung weit hinaus. Sie orientiert sich primär auf die Aktivierung eigener Ressourcen und befähigt die Patienten durch Aktivierung ihres Unbewussten in der Trance mittels verschiedenster Techniken, eigene Antworten, Lösungen und Bewältigungsstrategien auf bestehende körperliche und psychische Probleme zu bekommen. Die Patienten erhalten aus sich selbst heraus sowohl Antworten auf die Frage „Warum ist das so?“ als auch Antworten auf die Frage „Wie kann ich es verändern?“. Die Kontrolle darüber, welche der Antworten die Patienten für sich annehmen und wie sie sie nutzen, bleibt dabei vollkommen bei ihnen.

Durch hypnotische Aufmerksamkeitsfokussierung, lässt sich zudem besonders gut positives wie auch negatives emotionales Erleben aktivieren. So können z.B. gegenwärtig intensiv erlebte negative Emotionen den Patienten durch Trance zu belastenden, prägenden Ereignissen der Kindheit führen, welche angeschaut, geklärt und verarbeitet werden können.

Für Milton Erickson ist das Unbewusste ein Quell an Ressourcen und Kreativität und nicht wie im Freud‘schen Sinne der Sitz des Abgelehnten und Verdrängten. Er sieht eher im Bewusstsein einen Störfaktor für Persönlichkeitsveränderungen. Er versuchte mit Tranceinduktionen den analytischen Verstand abzulenken, um dem Unbewussten Raum zu geben für kreative Veränderungen, Lösungen, Ideen.

Im ganzheitlichen Heilungsprozess werden mittels Hypnotherapie körperliche, als auch psychische Prozesse, die einander bedingen, miteinbezogen. So ist Hypnotherapie sowohl vielfältig mit anderen Psychotherapieverfahren, als auch im medizinischen Kontext einsetzbar.

Zudem haben sich aus der Hypnotherapie abgeleitete Kommunikationsstrategien sowohl im Mentaltraining von Sportlern und Künstlern, als auch im Coaching von z.B. Studenten mit Leistungsproblemen, Prüfungsängsten bewährt.

Wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit von Hypnose

Die Wirksamkeit Klinischer Hypnose ist in über 200 empirischen Studien für zahlreiche Krankheitsbilder, Verhaltensstörungen und medizinische Probleme nachgewiesen. Besonders erfolgreich ist der therapeutische Einsatz von Hypnose bei:

  • Angst – und Belastungsstörungen
  • Anpassungsstörungen
  • Essstörungen
  • Suchtverhalten (besonders Nikotinabusus)
  • Psychosomatischen Problemen (z.B. Migräne, Schlafstörungen, Allergien, Neurodermitis), somatoformen Störungen (z.B. Reizdarm)
  • Somatischen Leiden, z.B. Herpes, Warzen, akutem Schmerz (z.B. Geburt, Operationen, Zahnmedizin) und chronischem Schmerz (z.B. Rückenschmerzen, Tumorerkrankungen, Arthritis)

EMDR – Eye Movement Desensitization and Reprocessing

Diese Therapiemethode fand ihren Ursprung 1987 in einer zufälligen Entdeckung der amerikanischen Psychologin Dr. Francine Shapiro. Sie beobachtete bei belasteten Personen Augenbewegungen, wodurch diese Erleichterung erfahren haben. So entwickelte sie aus dieser Beobachtung eine sehr wirksame psychotherapeutische Methode zur Behandlung nicht verarbeiteter, belastender Erinnerungen, welche immer noch Symptome verursachen.

Durch die vom Therapeuten induzierten Augenbewegungen des Patienten werden beide Hirnhälften stimuliert, was die Bearbeitung der belastenden Erinnerung in Gang setzt. Verdrängte Gedanken und Gefühle werden für den Patienten bewusst erlebbar, aus sich selbst heraus neu bewertet und bewusst in das Erleben harmonisch integriert.

Nach einer erfolgreichen EMDR-Sitzung erleben die meisten Patienten eine entlastende Veränderung der Erinnerung, die damit verbundene körperliche Erregung klingt deutlich ab und negative Gedanken können auf dem Fundament einer angenehmen Gefühlsebene neu und positiver umformuliert werden. Am Ende einer gesamten EMDR-Therapie sollten vorher belastende Erinnerungen nicht mehr als problematisch erlebt werden.

EMDR Anwendungsgebiete

EMDR wurde zur Behandlung traumatisierter Menschen entwickelt, zeigt sich aber auch bei anderen Störungsbildern, die durch belastende Erlebnisse mit verursacht wurden, ebenfalls als wirksam, z.B. bei:

  • Anpassungsstörungen
  • Traumatischer Trauer nach Verlusterlebnissen
  • Akuten Belastungsreaktionen kurz nach belastenden Erlebnissen
  • Depressiven Erkrankungen und Angststörungen
  • Belastungsbedingten Verhaltensstörungen von Kindern
  • Chronischen komplexen Traumafolgestörungen nach schweren Belastungen in der Kindheit

Neuere wissenschaftliche Studien zeigen, dass EMDR auch in der Behandlung von Depressionen, Phantomschmerzen und der Senkung der Rückfallneigung bei Alkoholkranken wirksam ist. (Ostacoli 2018, Hase 2008, Schneider 2007).